Am Brunsbütteler Damm 312 liegt das nach einem halben Jahrhundert intensiver Nutzung in die Jahre gekommene Gebäudeensemble der Zuversichtskirche. Auf dem Grundstück befinden sich neben der Kirche und den Gemeinderäumen ein zweigeschossiges Wohnhaus und eine ehemalige Kita, die heute als Begegnungszentrum genutzt wird. Es ist bisher der einzige Ort mit Angeboten für Kinder, Familien und Senioren aus der Louise-Schröder-Siedlung. Beratung und kulturelle Angebote reichen jedoch nicht aus, zumal in der Nachbarschaft eine neue Unterkunft für mehr als 300 geflüchtete Menschen entstanden ist.
Bauliche und energetische Mängel, eine sich verändernde Bevölkerungsstruktur sowie der gestiegene Bedarf an sozialen Angeboten bestärkten den Evangelischen Gemeindekirchenrat in seiner Entscheidung, die Bestandsgebäude abzureißen und das Grundstück neu zu bebauen. Hier soll ein zukunftsweisendes Konzept für einen inklusiven Ort mit generationen- und milieuübergreifenden interkulturellen Angeboten für den Stadtteil entwickelt und umgesetzt werden.
Das Raumprogramm des künftigen Begegnungszentrums vereint auf einer Gesamtnutzfläche von gut 1.600 Quadratmetern das Stadtteil-, Gemeinde- und Familienzentrum, und eine neue Kita mit 90 Plätzen. Auch Angebote der bezirklichen Musikschule und der Volkshochschule sollen hier stattfinden. Im Eingangsbereich ist ein Café als Treffpunkt geplant.
2019 wurde ein aus Stadtumbaumitteln finanzierter, europaweiter Architekturwettbewerb mit 20 Büros durchgeführt. Den 1. Preis erhielt das Büro sander.hofrichter in Kooperation mit Freianlage.de Landschaftsarchitektur. Die Jury empfahl den Entwurf als Basis für die weitere Planung. Alle Wettbewerbsarbeiten wurden in der Zuversichtskirche ausgestellt.
Die Kirchengemeinde beauftragte parallel zur weiteren Planung eine Machbarkeitsstudie zur Wiederverwendung der Baumaterialien des Gemeindezentrums. Im Rahmen eines Sommercamps sicherten und dokumentierten Freiwillige die Bauteile und Einrichtungsgegenstände unter Anleitung des mit der Studie beauftragten Architekturbüros. Die farbigen Kirchenfenster des Künstlers Alfred Roß sollen als Teil der Identität des Ortes im neuen Gebäude wiederverwendet werden.
Nach dem Abriss im Frühjahr 2025 beginnt der Neubau, der Ende 2027 abgeschlossen sein soll.