Seit 2010 hat der Prognoseraum Charlottenburg-Nord den stärksten Zuwachs an Kindern in den Altersgruppen von 0 bis 12 Jahren im Bezirk. Der während der ISEK-Erarbeitung bereits deutliche Bedarf nach einem Ausbau der Schulplätze wurde 2021/22 im Sozialen Infrastrukturkonzept bestätigt. Aktuell stehen deshalb an zwei Grundschulen Klassenpavillons auf dem Schulhof, u.a. an der Helmuth-James-von-Moltke-Grundschule.
Auf dem südwestlichen Grundstücksteil der dreizügigen Schule entsteht aktuell ein Holz-Ergänzungsbau (HOMEB) für einen weiteren Zug. Aus bezirklichen Mitteln wurde die ehemalige Hausmeisterwohnung abgerissen, dort wird zurzeit ein Mehrzweckraum für Bewegungsangebote, Veranstaltungen und Gruppenaktivitäten errichtet. Als Folge der Neubauten bedarf es einer umfassenden Umstrukturierung der schulischen Freiflächen. Durch den Bau des HOMEBs gehen Sport- und Pausenflächen verloren, die unter Berücksichtigung der höheren Anzahl an Schülerinnen und Schülern kompensiert werden müssen. Der bislang öffentliche Vorplatz der Schule soll deshalb in das Schulgelände integriert, entsiegelt und ebenfalls als Schulhof genutzt werden.
Aktuell wird ein attraktives, naturnahes, klimaangepasstes Außengelände geplant, das Möglichkeiten für Unterricht im Freien und für Umweltbildung bietet. Mit Förderung durch das Programm „Grün macht Schule“ der Senatsverwaltung für Mobilität, Verkehr, Klimaschutz und Umwelt entwickelte die Schulgemeinschaft 2024 eine Konzeptskizze, die der Bezirk mit Mitteln des Programms Nachhaltige Erneuerung in eine Vorentwurfsplanung überführte. Ziel ist die Entwicklung des Geländes als „Schwammstadtschulhof“ mit Modellcharakter für den gesamten Bezirk.
Das Niederschlagswasser der Neubauten wird regelkonform auf dem Grundstück in unterirdische Rigolen geleitet oder versickert. Mit der Schulhofumgestaltung ist vorgesehen, auch die Bestandsgebäude von der Kanalisation abzukoppeln, das Regenwasser in Zisternen zu sammeln und von dort aus für die Bewässerung zu nutzen. Zusätzliche Rinnen und Versickerungsmulden sollen sich harmonisch in die Schulhoflandschaft einfügen. Dort sammelt sich bei Starkregen überschüssiges Wasser, das anschließend verdunstet und versickert.
Die Detailplanung beginnt im Frühjahr 2025. Aktuell laufen technische Abstimmungen zur Kopplung der verschiedenen Anlagen mit dem HOMEB. In den weiteren Planungsphasen soll auch geprüft werden, ob nach Schulschluss Flächen für das Quartier geöffnet werden können.